** AFRIKA 1850 ** Ein C„sar-Szenario von Heiko Hartmann ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Index ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 1.0....Zur Geschichte 2.0....Die M„chte 2.1...Trkei 2.2...Frankreich 2.3...Deutschland 2.4...Portugal 2.5...Italien 2.6...Grožbrittanien 2.7...Abessinien 3.0....Besonderheiten der Karte 3.1...Sonstige Besonderheiten 4.0....Adresse des Autors ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 1.0 Zur Geschichte ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Im 16. Jahrhundert begannen europ„ische M„chte mit der sog. Kolonialisierung der weniger entwickelten L„nder der Welt. Anf„nglich waren die Grnde religi”ser und wirtschaftlicher, sp„ter auch politischer Natur. Eine Vorreiterrolle fiel hier vor allem Grožbrittanien zu, deren "Trading Companies" ganze Staaten, wie z.B. Indien im Besitz hatten. In Afrika sicherte man sich als erstes die fr die Schiffahrt und Handel wichtigen Gebiete Žgypten und Kapland (heute Sdafrika). Aufgrund ihrer Schiffahrtst„tigkeiten waren auch Portugal und Spanien an Kolonien in Afrika interessiert. Beide Staaten befanden sich jedoch im 19. Jahrhundert schon im Rckgang ihrer Bedeutung. Um 1850 zeigten auch andere Staaten, wie Frankreich und Deutschland ihr Interesse an afrikanischen Kolonien und es kam zu wahren Wettl„ufen (vor allem zwischen Frankreich und Grož- brittanien) um die Kolonialgebiete. Italien griff erste Ende des 19. Jahrhunderts ein und profitierte dabei in erster Linie vom Untergang des Osmanischen Reiches (im Spiel kurz Trkei genannt). Dem Osmanischen Reich ging es nicht um die Kolonisierung von Gebieten, sondern vielmehr um die Ausweitung ihres Reiches, welches ja aus dem arabischen Raum kam. Das einzige afrikanische Land, welches sich immer souver„n halten konnte, war das von christlichen K”nigen regierte Abessinien. Die Geschichte zeigt, daž die Kolonialisation niemanden etwas gebracht hat, im Gegenteil. Relativ gut kamen dabei die europ„ischen Staaten weg, hatten diese doch nur ein kostspieliges Abenteuer zu beklagen. In Afrika jedoch sind die Folgen des ber- heblichen Imperialismus der Europ„er noch heute zu spren (auch aktuelle Konflikte im Nahen Osten sind letzendlich auf eine ver- fehlte imperialistische Politk zurckzufhren). ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 2.0 Die M„chte ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Spieler hat die Wahl zwischen folgenden M„chten: 1. Trkei: Das Osmanische Reich erlebte im 17. Jahrhundert seinen Aufschwung. In Arabien war man schon 1516 eingedrungen. Žgypten wurde ein Jahr sp„ter erobert. Interessant ist, daž das Osmanische Reich 1683 zum zweiten Mal vor Wien stand, dort aber geschlagen wurde. Ab diesem Zeitpunkt ging es mit den Osmanen abw„rts (kranker Mann am Bosporus). 2. Frankreich: Frankreich engagierte sich schon l„nger als Kolonialmacht in Afrika. Die Stadt St. Louis im Senegal wurde 1626 gegrndet, damals noch aus reinen Handels- grnden. Ab 1830 (Algerien) griff Frankreich verst„rkt in die Kolonialaufteilung Afrika's ein, hierbei sah es sich vor allem als Widerpart Englands. 3. Deutschland: Die Deutschen kamen erst recht sp„t dazu, sich ein Stck vom afrikanischen Kuchen abzuschneiden. 1884 riž man sich Kamerun und Deutsch-Sdwest-Afrika unter den Nagel. Deutscher Imperialismus hatte in erster Linien nationalistische Grnde. 4. Portugal: Diese alte Seemacht erlebte schon im 18. Jahrhundert ihren Niedergang. Portugisische Koloniall„nder ent- standån teilweise schon im 15. Jahrhundert (z.B. 1480 Bissau, Benguela 1484 in Angola oder 1498 Mocam- bique). 5. Italien: Italien's Imperialistische Ausdehnung begann eigent- lich erst 1889 mit der Intervention in Somaliland. 1912 verloren die Trken Lybien an Italien. Die weitere Ent- wicklung war gepr„gt von verzweifelten Versuchen das Land Abessinien zu unterwerfen, was nur teilweise gelang. 6. Grožbritannien: Die Briten konzentrierten sich Anfangs auf die Westkste (1787 Sierra Leone). 1804 erfolgte die Er- oberung des wichtigen Landes Kapland, welches vorher den Buren geh”rte. Als man 1882 Žgypten okkupierte ver- folgte man gegen die Franzosen ein "Wettrennen", wer als erstes eine Nord-Sd-Verbindung durch Afrika zu- stande bringen wrde. 7. Abessinien: Das einzige afrikanische Land, welches durchweg unabh„ngig blieb (Liberia wurde erst 1847 souver„n). Aufgrund seiner klimatisch sehr ungnstigen Lage kann sich Abessinien in heutiger Zeit auch nichts mehr dafr kaufen. Es wurde sp„ter in Žthiopien umgenannt. Weitere Staaten, die sich imperialistisch bet„tigt haben: Die Niederlande (bis 1806 Kapland) konzentrierten sich mehr auf das heutige Indonesien und Sdamerika. Spanien (1884 Rio de Oro) engagierte sich ebenfalls mehr in der Karibik. Belgien (1908 belg. Kongo) bekam mit dem heutigen Zaire zwar einen fl„chenm„žig grožen aber politisch und wirtschaftlich unbedeutenden Staat. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 2.1 Trkei ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Da der Name Osmanisches Reich etwas zu lang war, wird im Spiel die neuere Bezeichnung Trkei verwendet. Der Trke startet in Syrien, ohne Hauptstadt. Diese kann er sich jedoch gleich in Basra holen. Persien, Pal„stina, Žgypten und Basra sind alles lohnende L„nder und drften ihm von niemanden streitig gemacht werden. Die Trkei kann sich dann sp„ter nach Aden oder Abessinien ausbreiten. Handgreiflichkeiten mit Italien drften auch kaum vermeidbar sein. Arabien ist wenig lohnenswert (™l hatte damals noch wenig Bedeutung). ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 2.2 Frankreich ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Franzose startet in Algerien. Augenscheinlich ist die N„he von Italien, welches in Tripolis startet. Ist Italien ein menschlicher Spieler, sollte man die Finger von Tunesien lassen (lohnendes Land). Es bieten sich auch sonst genug Angriffspunkte: Tanger, Marokko und weiter sdlich auch Senegal und Gambia sind den Aufwand wert. Die Sahara ist sehr, sehr heiž und lohnt sich nur zu Transport-Zwecken (sehr zentral). Irgendwann wird man sich mit Italien einigen mssen (auf die eine oder andere Art). ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 2.3 Deutschland ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Deutsche startet in Kamerun. Diese Land hat zwar keine Haupt- stadt, dafr bietet sich jedoch Nigeria an. šberhaupt die ganze Westkste sollte man sich so schnell wie m”glich unter den Nagel reižen (Dahomey, Togo, Goldkste, Elfenbeinkste und Niger). Im Sden ist noch Gabun interressant. Konflikte mit Portugal sind vorrauszusehen. Von Norden her k”nnten die Franzosen oder Italiener kommen. Insgesamt gesehen ist das Spiel mit Deutschland wahrscheinlich das leichteste auf dieser Karte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 2.4 Portugal ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Portugiese startet in Angola. Das Spiel mit Portugal ist relativ schwierig. Im Norden lohnt sich Gabun. Im Sden drfte man Probleme mit England bekommen. Dafr lohnen sich an der Ost- Kste Ost-Afrika und Mocambique. Auch Abessinien liegt recht nahe an Angola. Deutschland im Norden drfte bald recht stark werden und mit den Briten im Sden ist auch nicht zu spažen. Portugal ist demnach mehr etwas fr Experten und Liebhaber. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 2.5 Italien ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Fast noch schwieriger als mit Portugal l„žt es sich mit Italien spielen. Der Italiener startet in Tripolis. Man sollte schnell mit dem Franzosen kl„ren, wem den nun Tunesien zufallen soll. Auch Žgypten drfte bald von den Trken erobert werden. Als Italiener muž man also fix sein und es wird schnell eng. Zu berlegen w„re ob man nicht bald Schiffe baut und sich woanders orientiert. Auch hier gilt: Leute die das schwierige reizt sollten Italien w„hlen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 2.6 Grožbrittanien ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Brite startet in Kapland. Man sollte sich sogleich nach Osten orientieren. Swasiland, Transvaal und Mocambique lohnen sich auf jeden Fall. Sehr gut ist auch Madagaskar mit Tananarivo. Ansonsten hat Grožbritannien zwar viel Platz aber sehr viele miese L„nder um sich. Aužerdem sollte man sich mit Portugal ber die Gebiete einigen. Auch hier empfiehlt es sich mit Schiffen zu arbeiten, da die Ostkste arm an Hauptst„dten ist und so der Nachschub recht lange dauern kann. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 2.7 Abessinien ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Alternativ zum Osmanischen Reich kann man auch Abessinien w„hlen. Der Ausgangspunkt Abessinien ist gar nicht so bel: Im Osten kann man Die Hauptstadt Aden erobern, im Sden ist Ost-Afrika lohnend und im Norden w„re Žgypten keine schlechte Idee. Im Westen ist die Sache schwieriger, dort sind die Deutschen. Nun ja, ob sich lohnt sich mit Deutschland anzulegen muž jeder selbst ent- scheiden. Im weiteren Verlauf k”nnte man sich auch ber den arabischen Raum hermachen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 3.0 Besonderheiten der Karte ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 1850 hatten Schiffe schon erheblich gr”žere Reichweiten. So kommt in diesem Szenario den Flotten eine gr”žere Bedeutung zu. Von Kapland aus k”nnen Sie z.B. nach Pal„stina oder Oman fahren. Folgende Meeresabschnitte gibt es: 1. Das Mittelmeer - von Pal„stina bis Tanger. 2. Der Atlantik - von Tanger nach Kapland. 3. Der Indische Ozean - von Kapland nach Oman. 4. Das Rote Meer - von Žgypten nach Somalia. 5. Der Persische Golf - von Basra nach Oman. Es gibt zwei Meerengen, die auch ohne Schiffe berbrckt werden k”nnen: 1. Kanarische Inseln - Rio de Oro. 2. Aden - Somalia. Folgende Inseln k”nnen erobert werden: Kanarische Inseln, Sansibar (Panthersprung!), Sokotra und na- trlich Madagaskar. Zweiter wichtiger Punkt ist natrlich das Klima in Afrika. Der gr”žte Teil aller L„nder hat einen heižen Sommer, einige sind sogar Wstengebiete. Welche das sind verrate ich hier nicht - das sollten Sie schon selbst entdecken. TIP: Im Afrika-Szenario besser nicht im Sommer angreifen! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 3.1 Sonstige Besonderheiten ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die L„ndernamen im Afrika-Szenario sind zum Teil erst nach ihrer Eroberung entstanden. Vor der Kolonialisierung existierten selbstverst„ndlich afrikanische Namen, die ich jedoch nicht aus- findig machen konnte. Zum anderen erfolgte die Aufteilung in einzelne L„nder mitsamt Grenze ebenfalls durch die Europ„er (meist willkrlich), vorher existierten quasi keine festen Grenzen. Fr europ„ische Spieler ist es natrlich erheblich leichter und auch interessanter mit bekannten Namen zu Spielen. Das Afrika-Szenario hat insgesamt 71 L„nder. Das sind 74 % vom Standard-Szenario. Es ist im allgemeinen etwas schwieriger zu spielen, unterscheidet sich jedoch zwischen den einzelnen M„chten besonders stark. Einfach ist das Spiel mit Deutschland, schwerer das mit Italien. Noch was: Die Stadt Basra hat in letzter Zeit traurige Berhmt- heit erlangt. Es sollte jedem Spieler klar sein, daž der Streit um Kuwait auch auf den Imperialismus zurckzufhren ist. Weiter sollte er wissen, daž auch die Pal„stinenserfrage eng mit dem Kolonialismus verknpft ist. Es gibt zu diesem Thema Bcher genug und ich kann nur jedem empfehlen sich in dieser Hinsicht etwas schlau zu machen. Benutzen Sie dieses Spiel auch als Ansporn, sich einmal mit der Geschichte auseinanderzusetzen! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 4.0 Adresse des Autors ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Heiko Hartmann An der Betteleiche 18 70569 Stuttgart