Ende 1994 kündigte Application Systems Heidelberg mit MagiCMac eine Software an, die es ermöglichen sollte, Atari-Software auf Apple-Macintosh-Rechnern auszuführen.
Nach nur drei Monaten konnte bereits die erste Version von MagiCMac davon überzeugen, daß es sich nicht nur um eine realisierbare Idee handelte, sondern daß auch tatsächlich eine große Zahl gebräuchlicher Atari-Programme auf dem Macintosh mit hervorragender Performance läuft.
Da die meisten Atari-Programme so konzipiert sind, daß sie auch noch auf Maschinen mit 68000er-Prozessor anwendbar sind, versetzte der 68040, der beispielsweise im Performa 630 eingebaut ist, allen Programmen einen deutlichen Leistungsschub. Bis zu zehnmal schneller beispielsweise gegenüber einem 1040 ST liefen plötzlich Atari-Klassiker wie Signum!2 oder STAD.
Heute kann man von einer vollständigen Integration von MagiCMac in das MacOS sprechen. Diese Aussage gründet sich auf folgenden Tatsachen:
Ein Atari-Benutzer, der auf den Macintosh umsteigt, wird alle modernen Programme, die er besitzt, weiterverwenden können.
Auch viele alte Programme, die nicht mehr gewartet wurden, können in speziellen Emulationsmodi verwendet werden (beispielsweise 640 x 400 monochrom). Ausnahmen bilden Spiele und MIDI-Software, da diese oft direkt auf (im Macintosh) nicht vorhandene Hardware zurückgreifen.
Peripheriegeräte lassen sich weiterverwenden.
Die unter Atari-Benutzern gängigen Centronics-Drucker können über PowerPrint, McStout oder McStout Classic am Macintosh verwendet werden.
VGA-Monitore lassen sich mit einem simplen Zwischenstecker am Mac betreiben.
Vorhandene SCSI-Laufwerke erkennt MagiCMac und der Benutzer kann direkt und ohne Neuformatierung auf die dort gespeicherten Daten und Programme zugreifen.
Wechseln zwischen MagiCMac und MacOS ist jederzeit mit einem einzigen Tastendruck möglich. Macintosh-Programme und Atari-Programme können parallel ausgeführt werden.
MagiCMac bietet preemptives Multitasking. Für das MacOS ist MagiCMac nichts anderes als ein weiteres Macintosh-Programm, das parallel zu anderen Macintosh-Programmen läuft. Zu diesen Programmen ist MagiCMac kooperativ.
Alle Programme, die unter MagiCMac gestartet werden, sind dem MacOS nicht bekannt und werden von MagiCMac verwaltet. Daher verhalten sich diese untereinander preemptiv.
Nahezu alle Peripheriegeräte des Macintosh und das gesamte Filesystem können genutzt werden. Zugriff auf CD-ROMs, Diskettenlaufwerke, Festplatten, Wechselplatten, Netzwerk- und Remote-Verbindungen über ARA sind erlaubt.
Die Atari-Dateien sind ganz normal auf der Mac-Platte abgelegt und können sowohl von Mac-Software verwendet werden, als auch in Atari-Programmen. Ein Bild kann beispielsweise mit PhotoShop gescannt, als TIFF gespeichert und auf der Atari-Seite direkt mit Papillon geladen und weiterverarbeitet werden. Es sind keine weiteren Konvertierungsschritte nötig.
MagiCMac unterstützt die Macintosh-Zwischenablage Es ist kein Problem, mit dem üblichen CTRL-C in einer Atari-Textverarbeitung etwas auszuschneiden und dann zur Mac-Seite zu wechseln und diesen Textausschnitt dort mit Kommando-V in einen Text einzufügen. Die Konvertierung von Sonderzeichen übernimmt MagiCMac ebenfalls.
Durch die Zusatzsoftware NVDI (in der Macintosh-Version), die auch auf Atari-Maschinen eine sehr hohe Verbreitung hat, und Anwendungsprogrammen, die NVDI-Support beinhalten, kann der Anwender von Atari-Software direkt die TrueType- Fonts des Apple-Macintosh verwenden und auch auf den speziellen Apple- Quickdraw-Druckern ausdrucken, was ansonsten durch Atari-Software nicht unterstützt würde.
Die Druckausgabe über NVDI Mac ist in das MacOS integriert, so daß nicht nur jeder lokal angeschlossene Drucker unterstützt wird, sondern jede Form des Ausdrucks möglich ist. Sowohl Druck auf einen Netzwerkdrucker als auch Ausgabe im Hintergrund über den Systemspooler des MacOS funktioniert. Das geht sogar so weit, daß die Druckausgabe einer Atari-Textverarbeitung wie Signum!4 vom MacOS an ein Macintosh-Faxprogramm wie FaxSTF weitergegeben werden kann und von dieser dann als Fax verschickt wird.
NVDI Mac sorgt ferner für schnellere Bildschirmdarstellung und erlaubt MagiCMac mehr als 256 Farben zu verwenden.
Sicherung bestehender Investitionen in Hardware und Software.
Direkte Verwendbarkeit vorhandener Daten.
Performance-Gewinn gegenüber der bisherigen Atari-Hardware selbst mit den kleinsten und billigsten Macintosh-Systemen.
Endlich erschwingliche und sehr leistungsfähige Laptops und Notebooks.
Großer linearer Hauptspeicher, der leicht und preiswert mit Standardbausteinen erweitert werden kann.
Netzwerkfähigkeit ohne besondere Soft- und Hardware.
Gleichzeitiger Betrieb von Mac- und Atari-Software È eventuell sogar Windows-/DOS-Software (mit 486er-Karte oder SoftWindows).
Nicht nur bisherige Atari-Benutzer profitieren von MagiCMac. Auch Mac-Benutzer, die gerne mal über den Tellerrand schielen, können erstaunliches entdecken. Die Mac-Software-Landschaft wird dominiert von amerikanischen Produkten, die oft nur mit englischen Handbüchern geliefert werden und die in vielen Fällen keinen kompetenten Support erfahren. Die Atari-Plattform hat/hatte von jeher ihr größtes Standbein in Deutschland. Immerhin haben sich in Deutschland etwa eine Million Anwender für einen Atari-Computer entschieden. Daher gibt es einen großen Pool ausgesprochen preiswerter Software aller Kategorien.
Dafür möchten wir auch gleich einige Beispiele anführen.
Für 399.-- DM erhält der Käufer die legendäre technisch/wissenschaftliche Textverarbeitung Signum!4.0, mit der nicht nur 60 verschiedene Sprachen geschrieben werden können, sondern für die es auch zahlreiche Makro- und Zeichensatzpakete gibt, mit denen beispielsweise mathematische, physikalische oder chemische Texte völlig simpel eingegeben und in einer bestechenden Druckqualität ausgegeben werden können.
Auch exotische Dinge wie Texterfassung von rechts nach links, Bibel-Originaltexte in drei Sprachen oder Partituren sind kein Problem für Signum!4. Freie Zeichenpositionierung und handoptimierte Fonts mit aufwendigen Kerningtabellen machen Signum!4 zu einem ultimativen Textgestaltungssystem.
Die TrueType-Fonts des MacOS sind in Verbindung mit NVDI Mac verwendbar. Mit über 35000 Installationen in Deutschland gehört Signum zu den Meilensteinen der Atari-Software.
Ferner enthält das Office das Grafikprogramm Papillon, das mit allen gängigen Bildformaten klarkommt. Palettenkonvertierung, Nachbearbeitung von Bilddaten und Konvertierung von Formaten gehören zu den täglichen Aufgaben, die Papillon mit Bravour meistert. Bilddaten für Signum!4 lassen sich formatgerecht aufbereiten.
Die relationale Datenbank Phoenix verwaltet Daten aller Art inklusive Bildern und Sound. Import von DBASE-Daten ist genauso möglich, wie komplexe Automatisierungsschritte und die Gestaltung einer eigenen Oberfläche. Von der einfachen Adressverwaltung bis zur Literaturdatenbank oder Fakturierung läßt sich Phoenix universell einsetzen.
Nummer 4 im Bunde ist die pfiffige Tabellenkalkulation Texel, die mit einer riesigen Sammlung mathematischer Formeln von der simplen Haushaltskasse bis zur komplexen finanzmathematischen Berechnung, alles bietet, was man braucht.
Für 399.-- DM bieten wir damit ein Paket mit herausragenden Eigenschaften und einem einzigartigen Preis-Leistungsverhältnis.
PurePascal läuft unter MagiCMac und gibt dem Macintosh-Benutzer erstmalig die Möglichkeit, Programme zu schreiben, die zu Borland (Turbo) Pascal 7.0 kompatibel sind und inklusive BGI-Grafik auf dem PC Quelltext-kompatibel direkt compiliert werden können. Der Preis? 99.-- DM. Ebenfalls von ASH.
Für den Atari gibt es tausende von in Deutschland entwickelten Shareware- und PD-Programmen, die teilweise unglaubliches leisten. Von Terminalprogrammen über e-Mail-Frontends zu Grafik- und Textkonvertern gibt es alles, was das Herz begehrt. In Deutschland entwickelt heißt: Erreichbare Autoren und Reaktionen auf Vorschläge und Antworten bei Bezahlung der Sharewaregebühren.
Die rechte Maustaste wird mit der Kommando-Taste des Mac simuliert. Ansonsten werden die Mehrtastenmäuse Logitech MouseMan, Gravis MicroSpeed und Kensington unterstützt.
Eine FPU funktioniert, wenn es sich um einen echten Coprozessor handelt. Soft-FPU funktioniert nicht.
Damit wollen wir unseren kleinen Ausflug in die Welt von MagiCMac beenden. Mit der Demoversion von MagiCMac, die es auf zahlreichen Demo-CD-ROMs oder in der ASH-Mailbox (06221-303671) gibt, kann man sich schnell einen besseren Eindruck verschaffen. Dort finden Sie auch MMACDFAQ.TXT, in dem die meistgestellten Fragen beantwortet werden.
MagiCMac läuft auf allen derzeit aktuellen Macintosh-Modellen inklusive PowerMacintosh und den PCI-Rechnern. Ferner ist es im Einsatz auf: Quadra 650, 700, 800, 840, 950. Performa 460, 475 und 630. PowerBook 145B, 150, 170, 180, 190, 210, 230, 250, 270C, 280C, 520C, 540C und 5300. Mac IIfx, IIcx, IIci, und IIsi.
Wir listen mal kurz die Programme auf, nach deren Lauffähigkeit am häufigsten gefragt wird. Eine erheblich längere Liste befindet sich in unserer Mailbox in der Datei MMAC_PRG.TXT. ASH-Programme von A-Z, wie Ease, Kobold 3.0, Morpher, Papillon, Phoenix, Piccolo, Postfix, Signum!2, 3, 4, ST-Online, STAD, Texel, Twilight, PureC, PurePascal.
Andere Programme: Adimens ST plus (bis Version 2.3), CAT, Calamus SL (nicht 1.09n), ConNect, DA-Layout, DA-Picture, DA-Repro CD, DA-Vektor 2.1, GfA-Basic (nach patchen), LHARC, Papyrus, Technobox CAD 2, Tempus-Word und viele andere mehr.
MagiCMac benötigt einen Rechner mit 68030-, 68040- oder PPC-Prozessor, System 7.x und man sollte über 8 MB, bei PowerMacs 12 MB Speicher verfügen. Nutzbar sind alle Auflösungen und Farbmodi bis 256 Farben (Mit NVDI Mac auch mehr als 256 Farben) und jeder beliebige Speicherausbau.
Alle hier aufgelisteten Produkte sind bei Application Systems zu beziehen. Die Preise können sich ändern. Gültig ist jeweils die aktuelle ASH-Preisliste.
Im Pro-Paket befinden sich MagiCMac für 68k- und PowerPC-Maschinen, der komfortable Desktop Ease, der MagiC-Desk-Desktop und diverse Utilities.
NVDI Mac stellt TrueType-Fonts zur Verfügung, leitet die GDOS-Druckausgabe an das MacOS weiter, sorgt für mehr als 256 Farben unter MagiCMac und beschleunigt nebenbei den Bildschirmaufbau.
Mit PowerPrint stellen Sie die Verbindung von Ihrem Mac zu weit über 1.000 Centronics-Druckern her. Eine kleine Elektronik sorgt für die Konvertierung der schnellen seriellen Mac-Signale in parallele Centronics-Informationen.
Da viele Benutzer durch MagiCMac auch gleich in ersten Kontakt mit einem neuen Rechner und dessen Betriebssystem kommen, haben wir ein Buch ausgesucht, das ganz besonders geeignet ist für alle, die nicht nur mit MagiCMac auf ihrem neuen Macintosh arbeiten wollen.
"1000 Tips und Tricks für den Macintosh" ist ein weiteres Buch aus dem SmartBooks-Verlag. Hier werden nützliche Erleichterungen beschrieben und versteckte Funktionen aufgedeckt. Allein über einhundert Seiten widmen sich dem Betriebssystem und seinen Bestandteilen. Außerdem werden für die wichtigsten Standardanwendungen Kniffe vermittelt. Weitere themenorientierte Kapitel beschäftigen sich mit der Textverarbeitung, Hardware und Desktop Publishing. Dieses Buch birgt für jeden Anwender wahre Schätze und macht die Arbeit am Macintosh einfacher, effizienter und amüsanter!