Es ist Samstag. Ganz Stuttgart feiert den Frühlingsanfang auf dem Cannstadter Wasen. Die ganze ARGS feiert in Stuttgart-Rot sein zweites Treffen in diesem Jahr. Zur Feier des Tages haben wir uns diesmal nicht im Untergeschoß des kath. Gemeindezentrums getroffen, sondern im ersten Stock, da der Keller durch eine Feier belegt war. Alfred Laible hat für Spätankömmlinge den Weg zu den neuen Räumlichkeiten mit gelben Wegmarkierungen geschmückt. Ob dieser wegweisende Schmuck alle Besucher zum Orte der Begegnung geführt hat ist nicht ganz klar, aber zumindest neun ARGSler haben mit Intelligenz und Geschick diese Prüfung gemeistert.
Den "offiziellen" Teil eröffnete Alfred von seiner Warte aus, die sich mit kunstvoll aufgetürmten Diskettenschachteln von den anderen Tischen hervorhob. Die Schachteln waren nur ein sehr kleiner Teil einer sehr großen Palette, die noch einige Tage zuvor im Geschäft der Firma Conrad Electronic in Stuttgart gestanden ist. Vielleicht steht die Palette dort immer noch, was aber bei einem Preis von 1,50 DM pro 10er Pack 5 1/4" DD-Disketten nicht ganz sicher ist. Alfred berichtete ferner von einem Zeitungsartikel über kleine, an Fernseher anschließbare Computer. Konkret beschreibt der Artikel einen "Genius IQ 128". Dieser Rechner soll um die 400 ,- DM kosten, mehrere Standardprogramme integriert haben und genau wie unser Atari an den heimischen Fernseher anschließbar sein. Holger Pfeil sah in dem Gerät weniger einen Nachfolger unserer Ataris als die logische Weiterentwicklung jener laptopähnlichen Geräte, die in Spielzeuggeschäften für Unmengen von Geld mit kleinen LCD-Displays aufwarten und Kleinkinder mit Buchstabierspielen beschäftigen wollen.
Jochen Scharrlach war seit dem letzen Treffen auf dem Atari-Sektor etwas inaktiv. Geplant ist jedoch ein Ausbau der auf der JHV gezeigten Filmdemo (diese Demo läuft nur auf einem Atari mit 1MB Hauptspeicher). Zusammen mit Winni möchte Jochen einige Dinge verbessern. Ganz bestimmt gehört eine sinnvolle Datenkompression dazu. Der Jaguarmarkt scheint immer weiter auszutrocknen. Laut Jochen's Berichten bringt die Firma Telegames ihre Spiele für den Jaguar inzwischen auf CD-R Scheiben heraus, was nicht gerade auf hohe Absatzzahlen schließen läßt. Der Erfolg der Firma Nintendo zeugt von einer besseren Marktstrategie; trotz der Tatsache, daß Nintendo 64 erst jetzt erhältlich ist - und das nur mit teuren und kleinen Spielemodulen (bis ca 12 MB) und ohne eines CD-Laufwerks wie beim Jaguar. Gerüchte (Aprilscherz?) sprechen von einer Linux-Version für Nintendo 64 - eine Idee, die Jochen für gar nicht so abwegig und unmachbar hält...
Roland Bühler und Stefan Lausberg initierten einen kleinen Meinungs- und Informationsaustausch über Internetprovider und Online-Dienste. Gefallen sind dabei Stichworte wie: Südwest-Online, 20 DM pro Monat, kostenlose, durch Werbung finanzierte Zugänge, Schwarzwald, t-online, spät arbeiten, ausschlafen wollen.....
Nach der Online-Welt kam auch die Hardware-Welt zu Wort. Roland hat nämlich etwas ganz neues Mitgebracht: einen Atari 8000XXL. Es ist kein Witz sondern eine stahlharte Tatsache - im wahrsten Sinne des Wortes. Reinhard Kühnel (?) entwarf und baute für diverse Atari Gerätschaften ein Gehäuse aus Stahl. Die Formteile wurden mittels eines Lasers milimetergenau ausgeschnitten und mit Aussparungen für diverse Schalter, LEDs, Netzteile und Anschlüsse versehen. Faszinierend, wie sich eine 1050 ohne Frontabdeckung nahtlos in das Stahlgehäuse fügt. Auch der hintere Teil des Laufwerks, der ja nicht ganz rechteckig ist, paßt ganz genau in ein entsprechendes Loch in der Gehäuserückwand. Natürlich gibt es für Roland keine ideale Hardware, aber das ist auch gut so. Auch hier überlegte er schon fleißig, wie sich das Gehäuse besser an die Atari-Hardware anpassen ließe. Natürlich müßte so ein Universalgehäuse ausreichend Platz für ARGS-Hardware bieten. Ein Festplattencontroller sollte da selbstverständlich nicht fehlen; ebenso hard- und softwaremäßig umschaltbare Modulschächte, ein PC-Schaltnetzteil, Herculeskarte, vielleicht eine Turbo-816 CPU-Erweiterung (von Mario Trams). Eine weitere Idee wäre, das Motherboard des Atari in das Gehäuse zu integrieren und die Originaltastatur durch ein gut funktionnierendes Interface samt PC-Tastatur zu ersetzten. Daraufhin hat Jürgen schon eine klare Vorstellung gehabt, wie so ein Tastaturinterface gebaut werden müßte. Jürgen wird aber sowieso schon viel Arbeit bekommen: zum PC-Interface soll bald ein Treiber für VGA-Karten geschrieben werden. Und für SVGA-Karten natürlich auch. Bis zur JHV sollte einiges klar sein. Eine Demo des Gehäuses samt Inhalt wird es dort auf jeden Fall geben. Weiterhin gab es noch aus der Hardwareecke zu berichten, daß das QMeg-OS noch etwas Platz im ROM hat und dort Routinen für die ARGS-Hardware (hauptsächlich ARGS-Miniromdisk) aufnehmen könnte. Damit stünde dem Super-ARGS-Modul mit Plug&Play nichts mehr im Wege. Stefan und Roland haben sich über die Verfügbarkeit von IDE-ZIP-Laufwerken unterhalten. Diese gibt es nun doch nicht zu kaufen. Die für 199,- DM ausgelieferten waren reine OEM-Geräte (Abk. für: Original Equipement Manufacturer) ohne jeglichen Support seitens I-Omega. Jetzt sollen aber bessere ATAPI-ZIP-Laufwerke auf den Markt kommen. Wenn es soweit ist, werden diese Geräte dank des IDE-Interfaces auch vom kleinen Atari nicht haltmachen.
Holger berichtete von seinem XF-Umbau. Läuft jetzt problemlos, nachdem sich Fragen zu MyDOS geklärt haben. Der nächste Schritt wird sein, die XF noch insofern zu erweitern, als daß sich zu dem 8,33 MHz-Quarz noch ein 8 MHz-Quarz gesellt mit der Möglichkeit, zwischen den beiden umzuschalten. Damit sollte es gelingen, Disketten vom Atari ST auf der umgebauten XF zu lesen und umgekehrt. Holger ist weiterhin auf der Jagd nach dem AJAX-Chip vom Atari ST/STE in der 16MHz- oder 32MHz-Variante. Mit der ersteren ließen sich HD-Disketten benutzen, mit der letzteren ED-Disketten (mit 2,88 MB).
Irgendwann nach dem letzen Treffen im Januar habe ich Holger besucht, um meinen Problemen mit Herculeskarten am PC-Interface auf die Spur zu kommen. Der Nachmittag am Oszilloskop gab uns einiges zu denken, hat aber noch nicht den erhofften Durchbruch in der Erkenntnis gebracht. Fest steht, daß Hercules-Karten sehr unterschiedlich sind und manchmal wenig und manchmal sehr viel Strom "ziehen". Eigenartigerweise waren es meistens nicht die stromsparenden Karten, die mit dem Atari die wenigsten Probleme bereiteten. An der Paperware-Front gab es von mir weitere Neuigkeiten zu vermelden: das "Atari Classics"-Magazin beschenkte seine Abonnenten mit einer neuen Ausgabe. Dort war zu lesen, daß Chefredakteur Jim Hood an Krebs gestorben ist. Das Magazin wird fortan von Bob Woolley geführt. Andreas Magenheimer von der RAM hat der ARGS ein Geschenk gemacht. Er schickte mir zum Verteilen ein großes Paket mit älteren ZONG-Magazinen. An dieser Stelle ein Dankeschön an Andreas!
Stefan hatte die letzen Wochen mit Vorbereitungen auf Klausuren verbracht. Nebenbei machte er Fortschritte bei der Zusammenstellung der kommenden ARGS CD-ROM. Ein weiterer FTP-Server im Internet wurde entdeckt und leergesaugt. Die CD soll ferner Atari-Sounds im MP3-Format beinhalten. Dieses neue Soundformat ermöglicht es, sehr kompakte Soundfiles zu erzeugen, ohne daß die Qualität darunter sehr leiden müßte. Den Atari-Emulator Rainbow 95 gibt es jetzt mit Soundunterstützung. Der Sound wirkt sehr echt, vor allem die Diskladegeräusche lassen den Unterschied zum Original kaum erkennen (*allgemeine Heiterkeit in der Runde*). Stefan will den Emulator jetzt aber wirklich bald registrieren lassen.
Peter Straif macht jetzt seine Diplomarbeit. In der Freizeit liest er das ABBUC-Magazin auf dem PC mit Hilfe des XFormer-Kabels, an dem eine 1050 hängt. Leider läuft damit nicht jedes ABBUC-Magazin. Das Problem dürfte aber wahrscheinlich weniger am Kabel, als am Emulator (XFORMER) liegen. Er sehnt sich nach einer Möglichkeit, das Magazin nicht als Diskette, sondern in Form eines DCM-, ATR- oder XFD-Files über E-Mail beziehen zu können (Wolfgang? Ist so ein Vertriebsweg machbar/realisierbar?).
Petra Saikowski hatte ihren Atari seit dem letzten Treffen nicht benutzt.
Um punkt 12 Uhr haben wir beschlossen, zum Griechen zu gehen. Nach dem Verspeisen von Nahrungsmitteln im Wert von ca. 200,- DM begann der inoffizielle Teil.
Hier wurde wieder in lockerer Atmosphäre alles mögliche besprochen. Diesmal gab es auch Spiele zum Testen und Spielen (Gato, Fight Night, Lightraces, Hard Ball!, Joust).
Beschlossen wurde auch ein Termin für das nächste Treffen. Es findet statt am
19. Juli 1997
Diesmal aber nicht in Stuttgart-Rot, sondern bei Petra in Stuttgart Bad Cannstadt, Überkingerstr. 16 Dort steht uns eine Waschküche mit Steckdosen und Tischen zur Verfügung. Zur Orientierung: der Raum befindet sich im gleichen Haus wie die TWS-Versuchsküche und das TWS-Beratungszentrum. Für genügend Parkplätze ist im Parkhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite gesorgt. Geklingelt wird am Eingang auf der Rückseite des TWS-Hauses bei Saikowski. Alle ARGS-Mitglieder bekommen rechtzeitig vor dem Treffen einen Plan zugeschickt. Gäste können sich bei
Jochen Scharrlachzwecks einer Wegebeschreibung melden.
Erfahrungsgemäß geht jedes Treffen einmal zu Ende - das ARGS-Treffen machte hier keine Ausnahme. Irgendwann am Nachmittag war es passiert. Auch das nächste Treffen am 19. Juli 1997 wird diese Tradition fortführen. Ihr habt alle die Chance, dieses Ereignis zu erleben; aber nur wenn ihr kommt.
last Update: May 24, 1997