Atari schlägt zurück -
der langerwartete Superrechner, der unter dem Projektnamen ´Sparrow´
lief, wird auf einer Pressekonferenz vorgestellt, bei der Atari jede
Frage nach der Technik mit einem ´No Comment´ beantworteten. Der Falcon030,
so der offizielle Name, stellte den langerwarteten Quantensprung in der
ST-Reihe da. Waren die ST Nachfolger STE, TT und MegaSTE nur leicht
verbesserte Fassungen des STs, so wurde der Falcon in allen Bereichen
verbessert. Im Hinblick auf Multimedia wurde ein Digitaler Signalprozessor
eingebaut. 65000 Farben und Sound im DAT-Bereich schlugen alles, was damals
an Heimcomputern auf dem Markt war. Ebenso wie bei Commodore bestand bei Atari
Handelsbedarf, denn die technische Entwicklung wurde in den letzten
Jahren zu sehr verschlafen und das Flaggschiff von Atari, der TT, verkaufte
sich zwar für eine Profimaschine nicht schlecht, war aber eben kein
Millionenseller.
Leider hatte Atari mit Lieferproblemen und einer schlechten Presse zu kämpfen,
so daß der Falcon erst Mitte 1993 richtig auf dem Markt kam.
Kurzes Thema im Spielebereich sind die Laserdiskplayer. Eine Hardware für den C64,
Amiga, ST und PC kommt auf den Markt, die einen LD-Player als Spielemaschine
benutzt. Der Computer übernimmt dabei nur die Steuerung und Spiellogik, Grafik
und Sound kommen von der Disc, die aussieht wie eine Kreuzung aus Schallplatte
und CD. Es erschienen nur Spiele mit begrenzter Interaktivität: Man mußte
im richtigen Moment den Joystick in eine bestimmte Richtung bewegen. Letzlich
setzt sich diese Idee nicht durch.
Commodore reagierte auf den Falcon:
Der Amiga 1200 war nach mehreren halbherzigen Amiga 500-Nachzüglern (Amiga 600,
Amiga 500+) ein würdiger Nachfolger des langsam in die Jahre kommenden
500. Ebenso wie Atari beim Falcon, hat auch Commodore seinem Computer bessere
Grafik (262144 Farben gleichzeitig) und einen schnelleren Prozessor (68EC020)
spendiert. Die Soundseite wurde allerdings so gelassen (8-Bit, 4 Kanal Digi-Sound),
was vielleicht ein Fehler war. Daneben enthielt er noch andere Erweiterungen,
wie ein HD-Laufwerk. Sein größter Vorteil gegenüber dem Falcon war der Preis.
Diesmal war die Situation genau andersherum wie 1986, als der ST billiger
als der Amiga war, vor allem wegen seiner wenigen Spezialchips. Nun war der
Falcon der Computer mit den meisten (teuren) Spezialchips. Der Amiga 1200
verkaufte sich vor allem in England sehr gut, jedoch hatte er mit mangelnder
Software-Unterstützung seitens der Hersteller zu kämpfen. Besonders die
Amerikaner setzten eher auf PCs, die sich inzwischen zur 3000DM-Videospielkonsole
gemausert haben.
Weiter ins Jahr
1993 (mit Frames)
1993 (ohne Frames)
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Letztes Update: 27.6.1997