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Kapitel 1

Überblick über das System

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Das Atari Personal Computer System ist ein Computer der zweiten Generation. An erster Stelle ist es ein Verbraucher-orientierter Computer. Das Ziel des Designs ist es, dem Verbraucher einen bequem handhabbaren Computer zu liefern. Diese Verbraucher-Orientierung offenbart sich auf viele Arten. Erstens ist die Maschine narrensicher, d.h. der Verbraucher wird vor Fehlern (die das Gerät beschädigen könnten), geschützt. Dieses geschieht z.B. durch polarisierte Stecker, die nicht verkehrt zusammenpassen.

 

Zweitens besitzt die Maschine eine groFe Anzahl an Graphik-Möglichkeiten. Der Mensch reagiert auf bildhafte Darstellung besser als auf Text. SchlieFlich sind Joysticks und Paddles an das Gerät anschlieFbar, die eine direktere Steuerung gestatten, als es über die Tastatur möglich ist. Der springende Punkt hierbei ist nicht, daF der Computer viele Möglichkeiten besitzt, sondern, daF diese Teil einer konsequenten Philosophie sind, die direkt auf den Verbraucher abzielt. Der Programmentwickler, der diese fundamentale Tatsache nicht anerkennt, oder zumindest berücksichtigt, wird bald merken, daF er gegen den Strich des Systems arbeitet.

 

Der interne Aufbau des ATARI Computers unterscheidet sich stark von anderen Systemen. Natürlich besitzt er einen Mikroprozessor (einen 6502), RAM, ROM und einen PIA. Zudem befinden sich im Gerät aber noch drei spezielle LSI-Chips: der ANTIC, der POKEY und der CTIA. Diese Chips wurden von ATARI-Ingenieuren entworfen, um den gröFten Teil der Verwaltungsarbeit zu übernehmen und dadurch den 6502 zu entlasten. So kann dieser sich auf Berechnungen konzentrieren. Bei dieser Entwicklung wurde gleichzeitig eine groFe Leistungsfähigkeit in diese Chips implementiert. Jeder dieser Chips ist, (im Bezug auf die Schaffung), genauso komplex wie der 6502, so daF die drei zusammen eine optimale Leistungsfähigkeit liefern. Die Beherrschung des ATARI Computers liegt in der Beherrschung dieser Chips.

 

ANTIC ist ein Mikroprozessor, der speziell für das Fernsehbild zuständig ist. Er ist ein "wirklicher" Mikroprozessor, d.h. er besitzt einen Befehlssatz, ein Programm (genannt Display List) und Daten. Die Display List und die Bildschirmdaten werden durch den 6502 in den RAM-Bereich geschrieben. ANTIC holt diese Information aus dem RAM, indem er den DMA (Direct Memory Access = Direkter Zugriff auf den Speicher) benutzt. Er führt die übergeordneten Anweisungen in der Display List aus und übersetzt diese Instruktionen in einen Echtzeit-FluF von einfachen Daten zum CTIA-chip.

 

CTIA ist ein Fernseh-Interface Chip. ANTIC kontrolliert direkt die meisten Operationen des CTIA, aber es ist möglich, den 6502 so zu programmieren, daF er einige oder sogar alle CTIA-Funktionen steuert. CTIA wandelt die digitalen Kommandos von ANTIC (oder des 6502) in ein Signal um, welches dann zum Fernseher geht. CTIA manipuliert auFerdem einige andere Faktoren, wie z.B. Farbwerte, Player-Missile-Graphik oder Kollisions-Abfrage. Bei den meisten deutschen ATARI Computern ist der GTIA eingebaut (siehe Anhang X).

 

POKEY ist ein digitaler I/0 Chip. Er bearbeitet solch verschiedene Aufgaben, wie die Verwaltung des seriellen I/O-Busses, Tonerzeugung, Tastatur-Abfrage und Erzeugung von Zufallszahlen. Er fragt zudem die Widerstandseingabe ab, die die Paddles liefern, und kontrolliert die Peripherieanforderung "maskierbarer" Interrupts (IRQ).

 

All diese Chips arbeiten parallel, d. h. gleichzeitig. Besondere Trennung ihrer Funktionen in der Entwurfsphase begrenzen mögliche Konflikte zwischen den Chips auf ein Minimum. Der einzige kritische Zustand taucht auf, wenn ANTIC die

Adress- und Datenbusse benutzt, um seine Bildschirminformation zu bekommen. Um diese durchführen zu können, wird der 6502 angehalten und die Kontrolle der Busse von ANTIC übernommen.

 

Wie bei allen 6502-Systemen erfolgt die Eingabe/Ausgabe (I/0) in derselben Reihenfolge wie die Abfolge der Daten im Speicher. Abbildung 1.1 zeigt grob die Speicheraufteilung des Computers. Abbildung 1.2 stellt die Anordnung der Hardware im Gerät dar.


Ohne DOS                       Mit DOS 2.OS

 

Betriebssystem-RAM             Betriebssystem-RAM

                     |0000|

              ---   |    |    ---

                     |1000|    DOS 2.OS

                     |    |    ---

                     |2000|

                     |    |

                     |3000|

                     |    |

                     |4000|

          Freier    |    |    Freier

                     |5000|

          RAM-      |    |    RAM-

                     |6000|

          Bereich   |    |    Bereich

                     |7000|

                     |    |

                     |8000|

                     |    |

                     |9000|

                     |    |

               --- |A000| ---

BASIC-, anderes      |    |    BASIC-, anderes

Modul oder RAM       |    |    Modul oder RAM

               ---  |C000| ---

Nicht benutzt        |    |    Nicht benutzt

               ---  |D000| ---

I/O-Hardware         |    |    I/O-Hardware

               ---  |E000| ---

                     |    |

Betriebssystem-ROM   |F000|    Betriebssystem-ROM

                     |    |

                     |FFFF|

 

Abbildung 1.1:

Speicheraufteilung

400/800

 

Speicheraufteilung bei der XL-Serie

siehe Anhang XI


Abbildung 1.2:

Hardware-Layout des ATARI Computers