2. Der Selbsttest ROM-Code ist an den Adressen $DOOO-$D7FF im OS-ROM physisch
vorhanden. Dieser Bereich wird allerdings fuer den Zugriff auf die Eingabe/Ausgabegeraete
benoetigt. Bei Aufruf des Selbsttests wird das RAM an den Speicherstellen $5000--$57FF
abgeschaltet. Der Memory-Manager definiert den Speicherzugriff so, dass die Adressen
$DOOO-$57FF angesprochen werden. Er benutzt Port B des PIA, Bit PB7, um festzule-
gen, ob RAM oder ROM in dem Bereich von $5000-$57FF angesteuert werden soll. Ist
PB7 aktiv, so wird RAM angesteuert, andernfalls wird auf das OS-ROM zugegriffen. Bei
Aenderung dieses Bits sollen die anderen Bits des Registers nicht beeinflusst werden.
Ausnutzen aller RAM Konfigurationsmoeglichkeiten des 1 30 XE
Der 1 30 XE verfuegt ueber 1 31 .072 Bytes Schreib-Lesespeicher (Random Access Memory
= " RAM): doppelt soviel wie der ATARl 800 XE Computer.
Die zusaetzlichen 65.536 Byte des RAM sind dem Anwender in den meisten Faellen
zugaenglich. Programme koennen in dem zusaetzlichen Speicherraum groessere Datenmen-
gen verfuegbar halten. In Verbindung mit einer ATARl Diskettenstation und z.B. DOS 2.5
laesst sich das Zusatz-RAM als RAMDISK nutzen - das ergibt ein sehr schnelles " Lauf-
werk". (Weitere Informationen ueber die RAMDISK des 1 30XE finden Sie in der ATARl
Bedienungsanleitung zur Diskettenstation.) Auf die zusaetzlichen 65.536 Byte des RAM
koennen Sie im ATARl BASIC durch, Bank Switching " (Speicherbereich-Umschaltung)
zugreifen. Der 6502 Prozessor Und der ANTIC Videoprozesssor koennen lediglich
65.536 Speicherzellen adressieren (fuer eine Lese- oder Schreiboperation auswaehlen).
Bank-switching schaltet einen 1 6KByte grossen Speicherbereich ab und ersetzt diesen
durch einen Speicherbereich (Bank) des zusaetzlichen RAM. So wird der adressierbare
Speicherbereich vergroessert. Im 1 30 XE reicht der umschaltbare Speicherbereich von
Adresse 1 6384 bis 32767 dezimal ($4000 bis $7FFF hexadezimal). Durch Aendern des
Speicherauswahlbytes (Bank Select Schalter) wird festgelegt, welche Bank in dem 1 6K
Bereich erscheint.
Der Bank Select Schalter wird als Speicherstelle 5401 7 angesprochen und stellt Port B
des 6520 Peripheral Interface-Adapter (PIA) dar, welcher Ein- und Ausgaben des
Computers steuert.
Bis 4 und 5 dieser Speicherstelle waehlen den oder die Prozessoren, die auf den
Zusatzspeicher zugreifen. Nach dem Einschalten des Computers sind beide Bits auf 1
gesetzt (Bit 4 steuert den CPU Zugriff und Bit 5 den Zugriff des ANTIC auf die Speicher-
bank.) Wird eines dieser Bits auf 0 gesetzt, adressiert der jeweilige Prozessor die
Speicherbank. Sind beide Bits 0, so befinden sich beide Prozessoren im Bank-Modus.
Die Bits 2 und 3 dienen der Auswahl des Bereichs des Zusatzspeichers, der im Bank-
Adressbereich ($4000-$7FFF) erscheinen soll. Die vier moeglichen Bitkombinationen
selektieren die vier verfuegbaren Speicherbereiche aus.
Das Bank-Switching wird ueber die Speicherstelle 5401 7 erreicht, die als Port B-Adresse
des 6502 PIA (Peripheral Interface Adapter) dient. Wenn ohne Bank-Switching, also nur
in dem unteren 64K Bereich, gearbeitet wird, enthaelt 5401 7 den Wert 1 93. Mit dem Basic
Befehl POKE kann der Inhalt der Speicherstelle veraendert und damit das zusaetzliche
RAM angesprochen werden, z.B. waehlt POKE 5401 7,255 die erste Bank (Bank 0) aus
und laesst den 6502 Prozessor darauf zugreifen, wobei der ANTIC Video Chip nach wie vor
mit dem normalen Speicherbereich arbeitet (Modus 2).
ACHTUNG:
Die Seiten 78 bis 82 enthalten Hinweise auf andere ATARI-Literatur und wurden nicht abgescannt!